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Haushalt 2026: Wülfrath braucht strukturelle Lösungen statt Sparpolitik

Die finanzielle Lage in Wülfrath verschärft sich weiter. Trotz Rekord-Gewerbesteuereinnahmen erwartet unsere Stadt 2026 ein Minus von 11,26 Millionen Euro. Die Grünen im Rat fordern: Wülfrath darf nicht kaputtgespart werden – wir brauchen echte strukturelle Reformen der Kommunalfinanzierung.

In der Ratssitzung am vergangenen Dienstag wurde der Haushaltsentwurf 2026 eingebracht. Das Ergebnis ist bitter: 11,26 Millionen Euro Defizit – 6,76 Millionen mehr als noch 2025. Die Zahlen zeigen deutlich: Wülfrath kann trotz aller Anstrengungen die steigenden Pflichtaufgaben nicht mehr stemmen.

Der Hauptkostentreiber: Kreisumlage steigt dramatisch

Die Kreisumlage bricht einer kleinen Kommune wie Wülfrath das Genick„, erklärt Fraktionsvorsitzender Ulrich Düchting. Die Zahlen geben ihm recht: Wülfrath muss 2026 satte 16,92 Millionen Euro an den Kreis Mettmann zahlen – fast vier Millionen mehr als 2025. Innerhalb von nur zwei Jahren ist die Umlage um 50 Prozent gestiegen.

Diese Entwicklung ist nicht tragbar. Die Kämmerer der zehn Kreisstädte haben bereits gemeinsam beim Kreis appelliert, die Kommunen zu entlasten. Doch das reicht nicht aus.

Trotz Rekordeinnahmen: Das Geld reicht nicht

Wülfrath erwartet 2026 Rekord-Gewerbesteuereinnahmen von 24 Millionen Euro. Auch die Einkommenssteuer steigt auf 14,28 Millionen. Doch die Ausgaben steigen noch schneller: 95,86 Millionen Euro stehen Einnahmen von nur 82,73 Millionen gegenüber.

Ratsmitglied Sandra Michalke betont: „Wir können nicht einfach alles zusammenstreichen. Die freiwilligen Leistungen wie Wasser- und Medienwelt gehören zur Lebensqualität in Wülfrath. Sie sind keine Luxusgüter, sondern Grundversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger.“

Altschuldengesetz: Ein Tropfen auf den heißen Stein

Das Altschuldengesetz des Landes NRW könnte Wülfrath mit 13,9 Millionen Euro entlasten. Doch diese Unterstützung wirkt nur bei den Zinsersparungen. Der Eigenkapitalverzehr wird lediglich verlangsamt, nicht gestoppt.

Dr. Tina Guenther warnt: „Wenn wir so weitermachen, ist Ende 2028 kein Eigenkapital mehr da. Dann stehen wir mit 11,71 Millionen Euro im Minus. Das Altschuldengesetz ist ein wichtiger Schritt, aber keine Lösung.“

Was die Grünen fordern

Die Grünen in Wülfrath setzen sich ein für:

1. Strukturelle Reform der Kommunalfinanzierung Bund und Land müssen die Finanzausstattung der Kommunen grundlegend überarbeiten. Die aktuellen Regelungen sind nicht zeitgemäß und belasten kleine Städte überproportional.

2. Bedarfsgerechte Zuweisungen statt Bürokratie-Monster Förderprogramme sind wichtig, binden aber in kleinen Kommunen zu viele personelle Ressourcen. Wir brauchen pauschale, bedarfsgerechte Auszahlungen.

3. Fairer Ausgleich bei der Kreisumlage Die drastische Erhöhung der Kreisumlage ist nicht hinnehmbar. Der Kreis muss prüfen, wie er die Städte durch Bilanzierungshilfen und Minderaufwand entlasten kann.

4. Keine Kürzungen bei der Lebensqualität Andrea Windrath-Neumann stellt klar: „Wülfrath darf nicht kaputtgespart werden. Investitionen in Bildung, Kultur und soziale Infrastruktur sind keine Verschwendung, sondern Investitionen in unsere Zukunft.“

Positiv voran – trotz schwieriger Lage

Ja, die Haushaltslage ist ernst. Aber wir Grünen sehen auch die Chancen: Wülfrath hat eine starke Wirtschaft, engagierte Bürgerinnen und Bürger und eine lebendige Stadtgemeinschaft.

Ulrich Düchting bekräftigt: „Wir werden uns im Rat dafür einsetzen, dass Wülfrath lebenswert bleibt. Gleichzeitig müssen wir auf Landes- und Bundesebene weiter Druck machen für echte strukturelle Reformen. Wir leben Wülfrath – positiv voran!“ Die Grüne Fraktion wird in den kommenden Haushaltsberatungen konstruktiv mitarbeiten.

Unser Ziel: Eine nachhaltige Finanzpolitik, die die Lebensqualität in Wülfrath erhält und gleichzeitig die Weichen für eine bessere Zukunft stellt