„Frau, Leben, Freiheit!“

Stellvertretende GRÜNE Bundesvorsitzende Pegah Edalatian über feministische Außenpolitik, Menschenrechte und die Entwicklungen im Iran

Stellvertretende GRÜNE Bundesvorsitzende Pegah Edalatian bei Bündnis 90/DIE GRÜNEN

Bündnis 90/DIE GRÜNEN in unserer Nachbarstadt Mettmann hatten zu einem Bruch für Frauen in unserer Nachbarstadt Mettmann geladen, mit unserer stellvertretenden GRÜNEN Bundesvorsitzenden Pegah Edalatian, und wir haben gerne teilgenommen. Zum Thema „Wie Frauen im Iran Geschichte schreiben – Frau, Leben, Freiheit“ berichtete Pegah Edalatian über aktuelle Entwicklungen, Historie und Hintergründe und über die Zukunftsperspektiven im Iran.

Schon seit fast seit einem halben Jahr sehen wir im Iran die mächtige feministische Kraft und den unglaublichen Mut, mit dem sich Frauen im Iran für Frauenrechte, Menschenrechte, Freiheit, Demokratie und Recht gegen das unterdrückerische Regime einsetzen und dabei selbst ihr Leben riskieren. Der Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der 22-jährigen kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini. Weil sie ihr Kopftuch nicht richtig getragen habe, wurde sie am 13. September 2022 von der Sittenpolizei verhaftet. Wenige Tage später starb sie an der brutalen Gewalt der Polizei. Unter dem Ruf „Frau, Leben, Freiheit“ vereinen sich seitdem nicht nur Frauen, sondern Menschen quer durch alle Altersgruppen, Schichten, Ethnien und Geschlechter hinweg. Trotz der brutalen Unterdrückung und drohenden Gewalt stellen sie sich weiter entschieden gegen das Regime und protestieren auf vielfältige Art und Weise.

Pegah Edalatian stellte den Grundsatz einer feminsitischen Außenpolitik vor, der menschliche Sicherheit und gleiche Rechte für alle ins Zentrum setzt, der bestehende Machtstrukturen hinterfragt. Feministische Außenpolitik will die drei Rs – Rechte, Repräsentanz und Ressourcen – gesellschaftliche Vielfalt und die Bedürfnisse von Menschen in den Mittelpunkt stellt. Denn überall dort, wo Frauen und Mädchen grundsätzliche Rechte wie Bildung, Wahlrecht, Landbesitz, Zugang zu Krediten und Förderung vorenthalten werden, geht es der Gesellschaft im Allgemeinen schlechter, wie auch das Beispiel Afghanistan zeigt. Wo Frauen und Mädchen Zugang zu Bildung, Geld, Landbesitz und anderen Ressourcen finden, überall dort, wo Frauen selbstbestimmt, frei und sicher leben können, geht es den Menschen insgesamt besser.

Konkret bezogen auf den Iran sieht Pegah Edalatian die Zukunft in einer demokratischen, freiheitlichen Ordnung nach Überwindung des Regimes. Zugleich gesteht sie ein, dass die Möglichkeiten, von außen unterstützend zu intervenieren, stark begrenzt sind, und die Menschen im Iran den Wechsel selbst herbeiführen müssen.

Was wir tun können, um all denen zu helfen, die sich mutig dem Regime im Iran entgegenstellen und protestieren? Aufmersamkeit! Wir können über das Thema der Rechte von Frauen und Mädchen im Iran sprechen und die perfiden Methoden der Unterdrückung thematisieren und unterstützend den mutigen Menschen mehr Gehör verschaffen. Das sollten wir tun! Unser herzlicher Dank geht raus an 90/DIE GRÜNEN Mettmann und an Pegah Edalatian.